Aufregen

„Wieso regst du dich denn so darüber auf?“ hat mich eine Freundin letztens gefragt, wie ich ihr - zugegebenermaßen zum wiederholten Mal - von einer Begebenheit erzählt habe, die ich einfach nicht gut finde. Ich hatte nicht mal eine schnelle Antwort auf die Frage meiner Freundin. Denn natürlich habe ich die Überzeugung, dass die Begebenheit und die Reaktion der Personen, über die ich mich aufrege eine Gemeinheit/Frechheit/Unverschämtheit usw. ist. Und ich nutze offensichtlich jede Gelegenheit, um diese Erinnerung daran wieder aufzuwärmen. Was habe ich nun davon?
Vielleicht nur, dass ich selber damit ein wenig besser dastehe. Oder ich kann dadurch mein eigenes Verhalten rechtfertigen, das - auch in diesem Fall - vielleicht auch nicht immer so ganz astrein ist. Oder ich kann mir damit erlauben, mich von den Menschen zu distanzieren, die mich verletzt haben. Das könnte ich aber ohnehin, da brauche ich die Sache nicht immer wieder aufzuwärmen.
Jedenfalls hat meine Freundin mir die schöne Aufregung „verdorben“. Jetzt frage ich mich, ob es diese viele Energie auch wirklich wert ist. Oder ob ich mich doch wieder konstruktiveren Gedanken und Erzählungen zuwenden kann.