Spezialisieren oder Vielfalt?

Wie oft habe ich gehört, dass ich mich in meinem Beruf spezialisieren müsste. Gerade als Selbständige sollte ich mir ein Standbein aufbauen, für das ich stehe. So mancher Marketingprofi hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, wenn ich mein Programm präsentiert habe.

Früher hat mich das manchmal verunsichert. Heute macht es mir Freude. Denn gerade in der Vielfalt meines Tuns findet sich das wieder, was ich bin. Hätte ich mich auf ein einzelnes Angebot spezialisiert, dann wäre ich vielleicht eine „Meisterin“ von genau diesem Fach geworden. Aber mit wem würde ich mich darüber austauschen?

Ich habe mich natürlich auf gewisse Themen konzentriert, manches auch wieder gelassen, weil es nicht zu mir gepasst hat. Und immer wieder habe ich meine Offenheit und meine Neugier gepflegt, wenn ein Thema meine Aufmerksamkeit geweckt hat. Insgesamt wirkt alles zusammen – in meinem persönlichen Angebot, im Netzwerk, in meinen Büchern und in meinen Seminaren. Ganz sicher gibt es Menschen, die wesentlich mehr wissen wie ich. Aber das ist eben meine Spezialisierung: es gibt niemand, der „ich“ sein könnte. In meiner Vielfalt, in meinem Wissen und wohl auch mit meinen Mängeln. 

Warum schreibe ich das gerade jetzt? 

Um all jene zu ermutigen, die sich nicht spezialisieren wollen. Gerade in Zeiten der Veränderung braucht es vielfältige Angebote und Standbeine. Und den Mut, der Welt zu zeigen, was alles möglich ist.