Im Alltag sind es die kleinen Gesten, die einen Unterrschied machen: die Tür aufhalten, jemand an der Kasse vorlassen, ein Lächeln im Vorbeigehen. "Kostet" nicht viel und hat doch große Auswirkungen. Die kleinen Gesten pflanzen sich fort. Jemand, der angelächelt wird, lächelt weiter.
„Die Kraft der Freundlichkeit“, so nennt sich ein langer Leitartikel im aktuellen Zeit Wissen Magazin. Liebe ist die stärkste Kraft sagen die Hawaiianer:innen.
Es ist leicht geworden, sich mitzuteilen. Social Media geht über von Berichten täglicher Nabelschau und persönlichsten Mitteilungen. Für mich stellt sich die Frage, wie weit diese Mit-Teilungen wirklich in die Tiefe gehen.
Ein Praxisbeispiel: Der Umgang mit Werten in einem großen Unternehmen
Ein Beispiel aus einem großen gewinnorientierten Unternehmen, das seit mehr als einem Jahrhundert eine gute Marktposition hält, zeigt, dass die Werteebene alles überdauert. In einer Tochtergesellschaft kommt es derzeit zu großen Unruhen, weil seitens des Vorstandes ein neuer Geschäftsführer – Typus Klischee-Berater – eingesetzt wurde. Angetreten, um das ganze Unternehmen in möglichst kurzer Zeit zu reformieren.
Das ist nicht nur eine Frage, die sich die Philosophie schon lange stellt, sondern auch eine Frage, die aktueller denn je in der heutigen Gehirnforschung bearbeitet wird.
Werte sind unser innerer Kompass. Sie motivieren und setzen Kräfte frei, wo es gilt sie zu verteidigen. Sie können aber auch ganz in den Hintergrund treten, wenn wir unser Leben so dahin leben. Erst wenn sie gefährdet sind, werden sie wieder bewusst. Leben wir zu lange an unseren innersten Werten vorbei, zeigt sich das in Energie und Motivationsverlust bis hin zur Erkrankung.
"Die Macht der inneren Bilder", so betitelt der Gehirnforscher Gerald Hüther, eines seiner Bücher. Damit ist gemeint, dass innere Bilder nicht einfach nur Fantasie oder Schall und Rauch sind, sondern durchaus mächtige Instrumente in unserem Inneren.