Es ist leicht geworden, sich mitzuteilen. Social Media geht über von Berichten täglicher Nabelschau und persönlichsten Mitteilungen. Für mich stellt sich die Frage, wie weit diese Mit-Teilungen wirklich in die Tiefe gehen.
In der Aufstellungsarbeit gibt es das schöne Wort „Kontextüberlagerung“. Damit ist gemeint, dass Menschen sich in emotional herausfordernden Situationen mit anderen Zusammenhängen oder sogar mit anderen Personen "verwechseln“.
Flexible Zeiten, flexible Orte, flexible Aufgaben, flexible Familienmodelle, flexible Geschlechterrollen… alles wird fluid und weniger festgelegt. Für all jene, die immer schon unter zu engen Strukturen oder Regeln gelitten haben, eine angenehme und positive Entwicklung.
So hat es in meiner Kindheit öfter mal geheißen. Damit war gemeint, dass es sich einfach nicht lohnt, weiter zu streiten und jemand wohl den ersten Schritt zur Versöhnung gehen muss.
Ich kenne so manche dunkle Zeit aus meinem Leben. Im Nachhinein scheint es für mich dann oft, wie wenn es gar nicht so schlimm gewesen wäre. Aber vielleicht rede ich mir meine Krisen dann auch „leichter“ als sie tatsächlich waren. Denn mitten drin wars nie leicht oder gar lustig.
Menschen haben die angeborene Eigenschaft in jedem Alter, in jeder Umgebung und in jeder Situation zu lernen und sich anpassen zu können. Diese Eigenschaft kann im Umfeld, vor allem durch unterstützende Personen, gefördert werden und nennt sich Resilienz.
Gefühle haben für sich eine gewisse Wahrheit. Denn sie sind. Manchmal brauche ich ein wenig, um zu erkennen, was ich gerade spüre, aber dass ich spüre ist unausweichlich.