Ein bisserl verrückt ist nicht nur das Wetter im heurigen April, sondern auch die Meldungen aus den Nachrichten. Manchmal fühle ich mich fast ein wenig ohnmächtig, weil so vieles weiter aus dem Ruder zu laufen scheint. So sehr hätte ich gehofft, dass wir endlich wieder in ruhigere, friedlichere Zeiten finden.
Ein Praxisbeispiel: Der Umgang mit Werten in einem großen Unternehmen
Ein Beispiel aus einem großen gewinnorientierten Unternehmen, das seit mehr als einem Jahrhundert eine gute Marktposition hält, zeigt, dass die Werteebene alles überdauert. In einer Tochtergesellschaft kommt es derzeit zu großen Unruhen, weil seitens des Vorstandes ein neuer Geschäftsführer – Typus Klischee-Berater – eingesetzt wurde. Angetreten, um das ganze Unternehmen in möglichst kurzer Zeit zu reformieren.
Viel ist von der Freiheit die Rede. Freiheit von Maßnahmen, Freiheit als Mensch, Freiheit in meinen Entscheidungen. Über allem steht der freie Wille, auch im ganz großen Zusammenhang.
Werte sind unser innerer Kompass. Sie motivieren und setzen Kräfte frei, wo es gilt sie zu verteidigen. Sie können aber auch ganz in den Hintergrund treten, wenn wir unser Leben so dahin leben. Erst wenn sie gefährdet sind, werden sie wieder bewusst. Leben wir zu lange an unseren innersten Werten vorbei, zeigt sich das in Energie und Motivationsverlust bis hin zur Erkrankung.
Jedes Leben hält Aufgaben für uns bereit. Manche davon haben wir lieber, andere würden wir eher nicht selbst wählen. In besonders verzweifelten Situationen habe ich schon mal den Gedanken, dass das Leben mir für diesen Schmerz im Gegenzug etwas schuldig wäre. Wenn ich schon einen Wunsch nicht erfüllt habe, dann muss das Leben mir zumindest etwas anderes geben.
„freedom’s just another word for nothing left to loose“ singt Janis Joplin. In meiner Jugend ein Hit. Auch schon lange her.
Mit dem großen Thema „Tod“ kommt ein neues Projekt auf die Welt: der Gedankenfreiraum-Podcast. Tiberius Binder und Eva Gütlinger philosophieren gemeinsam übers Leben.