Nicht besonders intelligent?

In Mathematik war ich nie besonders gut. Das hat wahrscheinlich weniger mit meiner tatsächlichen mathematischen Begabung zu tun, als mit Denkmustern und bestimmten pädagogischen Ansätzen, die in meiner Schulzeit - die ja auch schon eine Weile her ist - noch aktuell waren.

Im Studium habe ich jedenfalls die erforderliche Statistikprüfung gar nicht so schlecht bestanden.

Während des Studiums - zum Glück schon relativ am Ende - hatte ich die Möglichkeit, einen Intelligenztest zu machen (auch das ist schon lange her und damit vor der Zeit, als man so etwas relativ leicht im Internet bekommen konnte). Über das Ergebnis freue ich mich heute noch: Ich bin in Sachen Intelligenz etwas unterdurchschnittlich. Sagt der Test 😊

Dass ich mich über so ein Ergebnis freue, hat einfach damit zu tun, dass ich jetzt weiß, wo meine Talente und Fähigkeiten liegen. Nicht im mathematischen oder geometrischen Bereich. Sondern im kreativen Schreiben, im Herstellen von Zusammenhängen, im ganzheitlichen Überblick und im sozialen Sein. Ich hatte das Glück - oder anders gesagt, ich habe die Chancen genutzt - diese Fähigkeiten zu entwickeln und etwas daraus zu machen.

Der Intelligenztest kam zum richtigen Zeitpunkt. Ich hatte mein Studium schon abgeschlossen. Aber was wäre passiert, wenn ich noch zur Schule gegangen wäre? Hätte ich mich entmutigen lassen?

Was geschieht, wenn wir Kindern – und Erwachsenen – heute noch zumuten, ihre Intelligenz an Parametern zu messen, die bereits einfache Computer besser berechnen können?

Wir brauchen neue Definitionen von Intelligenz und neue Formen, wie wir Begabungen fördern.  Soziale Intelligenz sollte dabei auf jeden Fall eine große Rolle spielen.