"Die Macht der inneren Bilder", so betitelt der Gehirnforscher Gerald Hüther, eines seiner Bücher. Damit ist gemeint, dass innere Bilder nicht einfach nur Fantasie oder Schall und Rauch sind, sondern durchaus mächtige Instrumente in unserem Inneren.
Wir alle haben eine sogenannte innere Landkarte in uns. Eine Landkarte, die unser gesamtes Leben abbildet. Die Landkarte ist aber nicht das Gebiet. Sie stellt nicht eins zu eins dar, was wir gerade erleben und wie unser gesamtes Leben gerade ist. Zum einen ist sie immer nur ein Ausschnitt, eben darauf, worauf wir uns gerade fokussieren. Und zum anderen stellt sie dar, was wir in frühester Kindheit, im Aufwachsen und in prägenden Erlebnissen unseres Lebens erfahren und in Form von Denkmustern und Überzeugungen abgebildet haben.
Im heutigen Erleben greifen wir unbewusst und automatisiert auf diese Landkarte zu und interpretieren mit ihrer Hilfe all unsere Erfahrungen, setzen unsere Handlungsschritte und schätzen unsere Möglichkeiten ein. Das Gebiet des heutigen Lebens ist dabei möglicherweise schon viel größer geworden, als in der ursprünglichen Landkarte abgebildet.
Nutzen wir unsere inneren Bilder, um unsere Landkarte immer wieder zu überprüfen, zu erweitern, zu aktualisieren – so wie wir auch mit äußeren Landkarten ein Update machen – können wir das heutige Erleben mit all seinen Möglichkeiten und Chancen begreifen. Auf diese Weise können wir Blockaden, die aus früheren Zelten stammen, verändern und auflösen, einschränkende Denkmuster verändern und Überzeugungen von uns selbst schaffen, die heute zu uns passen. Dazu braucht es ein bewusstes Einlassen auf die inneren Bilder, auf die inneren Wahrnehmungen und ein bewusstes neu-kreieren von Gehirnvernetzungen, die dann wiederum automatisiert unser Leben bestimmen.