Werte sind unser innerer Kompass. Sie motivieren und setzen Kräfte frei, wo es gilt sie zu verteidigen. Sie können aber auch ganz in den Hintergrund treten, wenn wir unser Leben so dahin leben. Erst wenn sie gefährdet sind, werden sie wieder bewusst. Leben wir zu lange an unseren innersten Werten vorbei, zeigt sich das in Energie und Motivationsverlust bis hin zur Erkrankung.
Es ist leicht geworden, sich mitzuteilen. Social Media geht über von Berichten täglicher Nabelschau und persönlichsten Mitteilungen. Für mich stellt sich die Frage, wie weit diese Mit-Teilungen wirklich in die Tiefe gehen.
Sich in eine positive Zukunft hineinzuphantasieren und dabei mögliche Schwierigkeiten außer Acht zu lassen, schwächt möglicherweise die Antriebskraft und lässt uns im Phantasieren bleiben, ohne konkrete Umsetzungsschritte. Der Philosoph Wilhelm Schmid schreibt sogar: „Blinde Hoffnung sorgt für Enttäuschung und Verbitterung.“ Da stellt sich die Frage, ob wir doch besser zu den Sorgen zurückkehren sollen und der Freude und Leichtigkeit weniger Raum geben.
Das ist nicht nur eine Frage, die sich die Philosophie schon lange stellt, sondern auch eine Frage, die aktueller denn je in der heutigen Gehirnforschung bearbeitet wird.
Die Philosophin Susan Sontag hat einmal geschrieben: „Jeder, der geboren wird, besitzt zwei Staatsbürgerschaften, eine im Reich der Gesunden und eine im Reich der Kranken“. Ich vermute, dass sie damit auch gemeint hat, dass wir uns gesund oder krank fühlen können, unabhängig vom tatsächlichen körperlichen Umstand.
Genauso haben wir eine Staatsbürgerschaft im Reich der Leichtigkeit und im Reich des Schweren.
"Die Macht der inneren Bilder", so betitelt der Gehirnforscher Gerald Hüther, eines seiner Bücher. Damit ist gemeint, dass innere Bilder nicht einfach nur Fantasie oder Schall und Rauch sind, sondern durchaus mächtige Instrumente in unserem Inneren.
Christopher Rauen, ein deutscher Coaching-Experte, hat bereits vor einigen Jahren vorausgesagt, dass die Künstliche Intelligenz viele Aufgaben von Coaches und Berater:innen übernehmen wird. Was damals wie Fiktion klang, ist heute bereits Realität.